Anne Rapaud
1959 in Lyon geboren
1976 – 1979 Textilschule in Lyon, parallel dazu Arbeiten für das Textildesign Studio “Abblard”
Weberlehrgang und mehrmonatiger Aufenthalt in der privaten Kunstschule von Vitrolles (Fächer Textil und Goldschmiedekunst)
Stipendium von la SEMA Paris (société d’encouragement aux métiers d’art)
seit 1979 zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland
Kataloge
MMAF-Paris “Metamorphose” 1982, “Mini-Textil” Dortmund 1982, “Textilschmuck Dortmund 1984, “Textilwerkstatt” Köln 1985, Europäischer Coats Förderpreis für modernes Stickdesign 1992, 1994
“Das Werk der Jahre 1984 – 1994”, “Riss” 1995.
Sowie in
“Schöner Wohnen” 1985, “Fiber Arts” USA 1989, “Textil-Forum” 1992, Zeitgenössische Textilkunst im Wirkungsbereich Deutschland, Österreich, Schweiz” (Verlag Hollinek-Wien) 1994
“Gestaltungslehre” (Bleckwenn/Schwarze-Hamburg) 1995
Auszüge aus einer Ansprache von Prof. Dr. Wolff anlässlich der Ausstellungseröffnung im FEZ in Witten am 16.12.2008
“Von Anne Rapaud sehen wir heute sowohl neue Werke, als auch ältere Exponate. Dies ermöglicht dem Betrachter einen Blick auf den Entwicklungsprozess der Künstlerin zu werfen. Man erlebt also den Beginn von den rein textilen Arbeiten bis hin zu den neueren „Farb- Nähbildern“ oder besser, wie die Künstlerin selbst diese Werke bezeichnen, den „papiers brodés“. Geprägt durch ihre Ausbildung an der Textilschule Lyon, wo sie sich mit Textildesign und dem Herstellen handgewebter Stoffe beschäftigte, stehen zu Beginn ihrer künstlerischen Arbeit reine Stoffbilder, bei denen verschiedene Stoffarten mit unterschiedlichen Mustern, vernäht bestickt und appliziert werden. Materialien und Techniken, die eher dem Kunsthandwerk zugeschrieben und somit häufig als zu handwerklich und wenig künstlerisch abgetan werden. Erlauben Sie mir daher einen kleinen Exkurs in die Vergangenheit über die unterschiedliche Entwicklung von Kunst und Kunsthandwerk ….”
“… Zurück zu den Arbeiten von Anne Rapaud.
Wie erwähnt benutzt sie zunächst so genannte „weibliche“ Materialien, also Stoffe, Textilien, Garn, Kleidung und hat sich damit im Rahmen der Textilkunst einen Namen gemacht. Aus dieser Zeit ist übrigens ein Bild mit dem Titel „Die Erlösung“ zu sehen. Ihre solide handwerkliche Ausbildung ist die Basis für einen sehr freien Umgang mit diesen Materialien. So kombiniert sie anfangs aus Stoffen verschiedenster Beschaffenheit und Muster ihre Bilddarstellungen. Alte Säcke werden vernäht, schließlich Stoffe bemalt, Stoff und Papier miteinander kombiniert. Doch längst hat sich die Künstlerin von diesen Materialien emanzipiert. Im Laufe der Zeit hat sich eine Umwandlung, eine Verwandlung in ihrer künstlerischen Aussage und der Verwendung der Materialien vollzogen …”
“… Man muss die Bilder intensiv betrachten, sich vertiefen, muss hineinschauen und die einzelnen Bildelemente auf sich wirken lassen. Sehr anschaulich kann man das Prozesshafte ihrer Arbeiten in der Serie „Der Riss“ nachvollziehen. … Eine zeitlich dimensionierte Verwandlung.
Verwandlung ist auch das Thema der in den letzten Jahren erstellten Bildabfolgen kleinerer Formate, in denen sich das Spiel mit Farbe, Form und Stickerei deutlich vollzieht, neben einem ständigen Wechselspiel der inneren und äußeren Quadrate.”
( Manfred H. Wolff)
Kontakt:
48147 Münster
Kontakt:
www.anne-rapaud.de
info [at] anne-rapaud [dot] de
Fon: 0151/75056456
Werke:
Textilbilder
Papiers brodes
Verwandlungen